Dann will ich mich auch mal kurz äußern zur Causa „10arium“ und der Diskussion vor Ort am Montag.
 Vorneweg: Grundsätzlich ist das ganze ein tolles Projekt, eine Bereicherung für unsere Stadt und unser Kulturleben.
 Die OTZ fasst das zentrale Problem ganz gut und fast richtig zusammen :
 „Das kommunale Gebäude in der Naumannstraße, das „10arium“, wurde über 
ein Bundesprogramm für insgesamt rund 1,9 Millionen Euro saniert. Weil 
die Stadt in der Haushaltssicherung war, gab es eine 90-prozentige 
Förderung. Ein Eigenanteil von rund 168.000 Euro verblieb. Genau um 
diesen Eigenanteil gibt es nun Streit. Denn entgegen der 
Förderrichtlinien wurde kommunziert, dass der Verein den Eigenanteil 
übernehmen könne, ohne die Förderfähigkeit des Projektes zu gefährden. 
Das stellte sich im Nachhinein auch durch Prüfung der Kommunalaufsicht 
als falsch heraus.“ ( https://www.otz.de/…/10arium-in-der-greizer-naumannstrasse-… )
 Falsch daran ist, dass es kein kommunales Gebäude ist, sondern dem 
Verein gehört. Wohl aber ist es ein Förderprogramm für Kommunen, die 
Fördersumme wurde also von der Stadt beantragt. Nun muss man wissen, 
dass eine Kommune in Haushaltssicherung nicht so ohne weiteres solche 
Investitionen finanzieren darf, sprich: wo der Eigenanteil von 10% in 
diesem Förderprogramm regulär hätte herkommen dürfen, bleibt offen. Eine
 Genehmigung durch das Landesverwaltungsamt hätte eine solche Ausgabe im
 Ausnahmefall ermöglichen können. Das war auch die Ausgangslage im 
Stadtrat: Zustimmung nur, wenn die Stadt keine Mittel dafür aufbringen 
muss (darf sie ja auch nicht), was unmissverständlich zugesagt wurde.  
Dass der – eigentlich – kommunale Eigenanteil durch den Verein 
aufgebracht werden soll und dazu ein Vertrag aufgesetzt wurde, 
ermöglichte die Zustimmung des Stadtrats – und widerspricht den 
Förderrichtlinien des Programms – dessen Verfasser das Ganze wohl auch 
nicht zu Ende gedacht haben. Das war aber offenbar weder der Stadt, noch
 dem Verein und schon gar nicht den ehrenamtlichen Stadträten zum 
Zeitpunkt der Beschlussfasung bewusst.
 Mich würde interessieren, ob 
es andere Kommunen in Haushaltssicherung gibt, die solche Fördermittel 
abgerufen haben und wie diese das Problem gelöst haben. Insbesondere die
 Verwaltung hat sich in der ganzen Sache nicht gerade mit Ruhm 
bekleckert. Am kritischsten ist sicher die Rücküberweisung des 
Eigenanteils durch die Stadt an den Verein zu bewerten. Vielleicht hätte
 man an diesem Punkt die strittige Summe an einen unabhängigen Dritten 
bis zu einer endgültigen Klärung übergeben können.
 Dafür ist es 
jedenfalls zu spät. Vor Ort entspannte sich eine hitzige Diskussion, die
 zum Teil geprägt war von Mutmaßungen, Vorwürfen und offenbar 
vorhandenen persönlichen Befindlichkeiten, was ich auch deutlich 
kritisiert habe. Außerdem habe ich an den Vorstand des Vereins die Frage
 gerichtet, ob man den eine Idee, einen Fahrplan hätte, wie man in der 
Sache weiter verfahren möchte. Sprich ob Gespräche mit Kommune, 
Kommunalaufsicht, Rechnungsprüfer und vielleicht auch den 
Verantwortlichen, die über die Förderung entscheiden – geplant sind. Die
 Frage ist leider etwas unter gegangen. Aber tatsächlich ist es auch die
 Stadt, die in der Pflicht ist – und diese war leider nicht vertreten, 
so dass man leider nicht in Erfahrung bringen konnte, wie man die von 
der Kommunalaufsicht angemahnten Fehler zu beheben gedenkt.
Ein Hinweis sei mir noch gestattet. Der „Artikel“ im Vogtlandspiegel ist natürlich, anders als vom mutmaßlichen Verfasser selbst behauptet, keine „externe“ Berichterstattung, sondern ist als „Leserpost“ gekennzeichnet und trägt das Kürzel -trö-
Bildquellen
- 10arium: Bildrechte beim Autor
 
					